Nun sind wir inzwischen bereits im zweiten Jahr, in dem unser Alltag fast ausschließlich von einem einzigen Thema beherrscht wird:
Corona ist präsent - immer und überall, zu jeder Zeit. Ein zweites Jahr, das geprägt ist von Begriffen wie Abstand, Distanz und Verzicht. Das alles fällt jedem einzelnen von uns schwer.
Gerade für uns Pfadfinder ist die Gemeinschaft in der Gruppe und das daraus entstehende Miteinander so existentiell wie die Luft zum Atmen. Unser Stamm Rumenthorp lebt - wie andere Stämme und Gruppierungen auch - von genau diesem Miteinander über alle Altersgruppen hinweg, wo jeder jeden so nimmt wie er ist. Das zeichnet uns aus, das macht uns zu etwas ganz Besonderem.
Ein Höhepunkt in diesem Jahr sollte nach langer Coronapause endlich wieder ein Pfingstlager sein, wie wir es gewohnt sind: Alle zusammen, groß und klein beim gemeinsamen Zeltlager draußen in der Natur, am Lagerfeuer, in der Bannerrunde, bei der Stafette oder der Nachtwanderung uvm.
Leider sollte auch daraus wieder nichts werden. Dachten wir! Aber wenn uns diese schwierige Zeit etwas gezeigt hat, dann sicher auch, dass wir uns nicht unterkriegen lassen und immer wieder kreativ werden wollen, um unser Miteinander zu erhalten. So auch mit Blick auf unser Pfingstlager 2021:
Vier Jungleiter unserer Leiterrunde entwickelten bereits zum Jahresende 2020 die Idee, ein alternatives Pfingstlager auf die Beine zu stellen für den Fall, dass wir nicht alle zusammen wegfahren könnten und so wurde sie geboren, die Idee für
„Das ausgefallenste Pfingstlager 2021“ - ein Live-Stream-Event über zwei Tage von Pfingstsamstag bis Pfingstsonntag.
Die nächsten Monate wurde akribisch geplant und organisiert, das Konzept dem Vorstand und der Leiterrunde vorgestellt und somit entstand ein Programm, dass sich wirklich sehen lassen konnte, bis ins kleinste Detail geplant und mit Aktionen für jedermann. Eine kleine Teilnahmegebühr von 5€ pro Teilnehmer wurde erhoben, von der für jeden Teilnehmer Care-Pakete zusammengestellt wurden mit Utensilien, die für die einzelnen Programmpunkte im Laufe des Wochenendes benötigt wurden.
Wir vier vom Stammesvorstand (Raimund, Heike, Mattia und Elke) sollten durchs Programm führen. Doch wie sollten wir uns das vorstellen? Auch daran wurde gedacht. Moderationskarten als Leitfaden für jeden einzelnen von uns gaben uns schlussendlich die nötige Sicherheit, nicht in Panik zu verfallen, denn dieses Projekt war schon eine ziemlich große Sache, das wurde uns immer klarer mit jedem Tag, den es näher rückte.
Alles war dabei, angefangen mit der morgendlichen Bannerrunde, Laurentia, Challenges gegen den Vorstand, gemeinsames Kochen, gemeinsame Workshops, die sich die Leiter der einzelnen Gruppen ausgedacht und vorbereitet hatten, miteinander Singen, Spielen und Basteln, einen Escape-Room, eine etwas andere Nachtwanderung, sogar das heißbeliebte Lagerbüdchen hatte seinen Platz im Programm. Für unsere neuen und jüngsten Stammesmitglieder gab es nebenbei jede Menge Infos und Geschichten aus dem Pfadfinderleben bis hin zum kleinen Theater mit der Georgsgeschichte.
Auch einen Geburtstagskuchen gab es, denn schließlich wird unser Stamm in diesem Jahr bereits 15 Jahre alt, und das musste gefeiert werden.
Das Ganze fand statt in einem kleinen „Studio“ in Lohmar - selbstverständlich coronakonform, also unter Beachtung aller vorgeschriebenen Maßnahmen, alle Teilnehmer getestet, geimpft und / oder genesen.
Das Set bestehend aus einem kleinen Zeltlagerplatz mit Jurte und Ohiozelt, Feuerstelle, Bannern, Schwedenstühlen und natürlich der Lagerglocke. In den Nebenräumen die Regie (ein Wahnsinnsaufgebot an Technik) und die Nebenschauplätze für die Workshops, das gemeinsame Kochen und den Escape-Room. Drei „Kamerakinder" sorgten für ständig wechselnde Kameraperspektiven. Wir vier Moderatoren wurden verkabelt und mit Headsets ausgestattet und zwei schön drapierte Couchgarnituren mitten im Zeltlager-Set sorgten für ein Feeling, als säße man bei „Wetten daß?“ auf DER Couch.
Zwischendurch gab es immer wieder Live-Bilder und Videos von unseren Mitgliedern während der Challenges und Workshops, Fragen an den Vorstand, Geschichten vom Lagerfeuer und aus den letzten Lagern, ja sogar Grüße von Karnevalsgrößen wie den Bläck Fööss, den Räubern, den Höhnern, den Domstürmern und Kasalla.
Den krönenden Abschluss bildete ein kleiner Wortgottesdienst, der einmal mehr deutlich machte, wie wichtig für uns alle die Gemeinschaft unseres Stammes ist. Jeder und jede Einzelne von uns ist wichtig für die Gruppe, jeder und jede Einzelne von uns ist durch die eigenen Gaben und Talente gut und richtig, genau so wie er / sie ist.
Unser großer Dank gilt zunächst allen, die diese Idee geboren haben und damit auch für die Organisation und Umsetzung verantwortlich waren und weiter natürlich allen, die diese Idee mit Leben gefüllt haben, angefangen bei Ideen für Workshops, für Beiträge und Programmpunkte uvm.
Aber unser wichtigster Dank gilt unseren Kindern und Jugendlichen aus den Gruppen und ihren Eltern, die uns gezeigt haben, dass sie noch da sind und immer noch gerne mit uns zusammen und mit Begeisterung Pfadfinder sind.
In diesem Sinne und beflügelt durch diese besondere Erfahrung freuen wir uns nun darauf, hoffentlich bald wieder mit Euch gemeinsam - live und in Farbe - Gruppenstunden halten zu können.
Gut Pfad, bleibt gesund und immer zuversichtlich eure
Elke